Es ist 8 Uhr am Gardasee und wir haben Tag 7 unserer Reise erreicht. Jetzt heißt es leider wieder den Heimweg antreten. Heute haben wir noch einmal eine tolle Tour vorbei am Monte Baldo vor uns und ordentlich Strecke die wir zurücklegen müssen.
Key Facts
- Reisedauer (Gesamt inkl. Stopps & Fähre): 12 Stunden
- Strecke: 332 km
- Temperatur: 18 – 41 Grad
Reisetagebuch – Tag 7
Das Frühstück lassen wir heute ausfallen um möglichst schnell an das Seeufer gegenüber zu kommen und den Verkehr der Uferstraße hinter uns zu lassen. Das Appartement ist schnell leer geräumt und alles auf den Motorrädern verzurrt. Noch ein schneller Plausch mit unserer Vermieterin und wir geben die Schlüssel ab. Dann geht es fix runter an den See zur Anlegestelle und wir ergattern einen der ersten Plätze auf der Fähre. Die Tickets für die Überfahrt liegen bei 10,70 € pro Mann & Maschine und die Fähre geht in der Regel im 40 Minutentakt.
Alles sehr schnell und unkompliziert. Die Fähre legt pünktlich ab von Toscolano Maderno nach Torri del Benaco. Während der Überfahrt unterhalten wir uns mit einigen Bikern und Familien die ebenfalls übersetzen. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon sitzen wir wieder im Sattel und fahren die Uferstraße SS149 nach Garda.
Hier ist übrigens heute (Freitag) Wochenmarkt. Der Verkehr ist um diese Zeit noch erträglich und wir sind schnell auf der SP8 Richtung Monte Baldo. Nach dem der Stadtkern hinter uns liegt halten wir auf dem Weg nach oben kurz an einem lokal und es gibt Cappuccino und Tiramisu zum Frühstück. Bis auf Kuchen & Desserts kommt nicht nichts aus der Küche um diese Zeit. Macht nichts und lecker war‘s.
Unser nächster Stopp auf dem Weg sollte die Felsenkirche Madonna della Corona werden. Wir sind schon fast da und versuchen über einen kleine Straße möglichst nah an die Kirche zu kommen. Leider stellen wir nach einen Kilometer fest das es ab hier zu einer nicht öffentlich befahrbaren Privatstraße wird. Ein Blick auf die Karte zeigt das wir circa 10 Minuten zu Fuß weiter müssten. Nach einem Blick auf unsere Lederklamotten und die 36 Grad auf dem Thermometer beschließen wir umzukehren und weiter unserer Tour zu folgen.
Die Strecke von Garda über den Monte Baldo bis noch Mori ist atemberaubend. Wenig Verkehr, spektakuläre Aussichten und tolle Strecken führen dazu es gefühlt viel zu schnell zu Ende war als wir den Weg vom Berg runter nach Mori fahren. Das Visier halb geöffnet und den warmen Fahrtwind genießend merken wir wie es mit jedem Meter wärmer wird. Nach der nächsten Kurve hinunter ins Tal bläst uns plötzlich ein heißer Wind durch das Visier direkt ins Gesicht. Wahnsinn, wie ein heißer Föhn der einem direkt ins Gesicht bläst. Die ersten Schilder kündigen auch bereits unser bevorstehende Autobahnetappe auf der A22 an. Zeit etwas kaltes zu trinke und eine Kleinigkeit zu essen bevor es auf die Autobahn geht.
Ein Lokal ist schnell gefunden und wieder ein Glücksgriff. Wir landen in einem Ristorante das über Mittag Business Lunch anbietet und hauptsächlich von lokalen Geschäftsleuten besucht wird. Wir entscheiden uns für Antipasti für 2 Personen und Ceasar Salad. Wieder ein Genuss und wir haben genug Energie getankt bis zum Abend.
Nun geht es auf die mautpflichtige Autobahn A22 von Mori bis kurz vor Bozen auf die SS38. Die Mautgebühr für diese Strecke liegt bei 6,40 € pro Person. Von den Temperaturen war die Strecke auf der Autobahn im wahrsten sinne des Wortes höllisch. Die Temperatur bei durchschnittlich 100 km/h lag immer zwischen 39,5 und 41 Grad bei durchgehendem Sonnenschein. Nach den ersten 20 km fing der Schweiß im Gesicht unter dem Helm an zu laufen und wir waren froh über den Halt zum Tanken und Trinken an der ersten Tankstelle auf der SS38. Im klimatisierten Innenraum der Tankstelle trinken wir erst einmal zwei Flaschen Wasser und gönnen uns noch Espresso/Cappuccino dazu. Nach dem wir wieder auf Normaltemperatur sind geht es weiter auf der SS38 vorbei an Meran, Naturns, Schlanders bis nach Schluderns. Von da biegen wir auf die SS40 und fahren wieder über Graun im Vinschgau bis nach Ried im Oberinntal.
Hier halten wir an da sich eine schwarze Wolkenwand vor uns aufbaut und die Straße auch bereits nass wird. Gegenüber einer Bushaltestelle sehen wir zwei Bikerpärchen aus Slowenien die sich in einer Tiefgarageneinfahrt die Regenklamotten überziehen. Wir tun es Ihnen gleich und halten noch einen kurzen Plausch bevor es weiter geht. Der Regen nimmt zu und geht auf der A12 in Platzregen mit Windböen über und es bilden sich große Wasserlachen auf der Autobahn. Wir nehmen in Schrittgeschwindigkeit die nächste mögliche Abfahrt zu einer Tankstelle und bringen uns unter einer Überdachung in Sicherheit. Gefühlt die halbe Autobahn tut es uns gleich.
Es dauert eine gute halbe Stunde in der das Unwetter und der Starkregen tobt und es nachlässt. Bis auf unsere Handschuhe ist alles „halbwegs“ trocken geblieben. Es gibt also doch kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Klamotten ;-) Wie wir bei der Weiterfahrt feststellen müssen ist Unterführung nach Imst (unser Zielort) überflutete und wir müssen eine Alternativroute suchen. Also nochmal kurz auf die Autobahn eine Ausfahrt weiter und dann nach Imst zum Hotel Hirschen.
Im Hotel parken wir erst mal unsere Bikes in der Tiefgarage schnallen alles ab und gehen auf unsere Zimmer. Die Temperatur ist seit den 41 Grad auf der A22 inzwischen übrigens auf 18 Grad gesunken. Wir haben schön große Zimmer und stellen fest das der Spa Bereich bis 21:30 Uhr geöffnet hat. Gleich ins Hallenbad, Outdoor Naturteich und ins Dampfbad. Grandios nach 12 Stunden Reisezeit.
Nach dem wir wieder erfrischt und salonfähig sind geht es noch kurz zum Essen in den Hoteleigenen Wintergarten mit Restaurant. Käsespätzle für mich und Schnitzel mit Pommes für Jorgo. Dazu ein großes Bier und ein Ramazzotti und wir quatschen noch über den Tag und unsere Erlebnisse. Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf das Wetterradar für morgen. Es wird durchwachsen mit Regen aber es gibt einen Korridor wenn wir genau um 10 Uhr losfahren. Also steht der Plan. Abfahrt um 10 Uhr vom Hotel über den Fernpass von Imst nach Reute. Hoffen wir das uns der Wettergott holt ist.
Jetzt heißt es noch Sachen föhnen im Bad (ja das gehört auch mit dazu :-) ) und dann fallen wir erschöpft aber glücklich in den Schlaf.