Enterprise Architecture – Fazit – 8

Die Anforderungen an moderne IT Abteilungen haben sich in den letzten 10 Jahren grundlegend verändert. Business und IT sind inzwischen eng verzahnt und die Komplexität der gesamten ‚IT Welt‘ eines Unternehmens ist massiv gestiegen. Die Kunst von IT Abteilungen besteht nun darin diese Komplexität zu beherrschen und sich optimal auf die Unterstützung des Business auszurichten. Enterprise Architecture und Enterprise Architecture Management liefern IT und Business hierfür das notwendige Rüstzeug.

Enterprise Architecture (EA) ist die Blaupause oder auch der Bauplan des Unternehmens. In diesem Bauplan werden alle Elemente und Verknüpfungen dargestellt, die zur Leistungserbringung des Unternehmens notwendig sind. Die Abbildung der Elemente ihres Zusammenspiels zwischen Business und IT, sowie ihres Ist- und Zielzustandes, ist die klassische Disziplin der EA. Sie wird eingesetzt um einen Rahmen (strategisch, konzeptionell, organisatorisch) für die Ausrichtung, Ausgestaltung und Weiterentwicklung von Business und IT zu liefern. Durch die Strukturierung in verschiedene Architekturebenen reduziert sie zudem die Komplexität und ermöglicht, durch eine übergreifende Vernetzung der Elemente und Komponenten, einen Gesamtblick auf die Leistungserbringung des Unternehmens.

Enterprise Architecture Management (EAM) ist vereinfacht dargestellt jegliche Art von Tätigkeit, die zur Erstellung, Pflege, Weiterentwicklung und Verankerung der EA notwendig ist. Dem EAM wird von der EA die notwendige Informationsbasis geliefert, um Änderungen an der Architektur zu analysieren und deren Auswirkungen aufzuzeigen zu können.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass EA/EAM Planungsinstrumente sind und ihr Einsatz selbstverständlich sein sollte. Je komplexer und heterogener Unternehmen sind, desto lohnenswerter ist ihr Einsatz. Wichtig ist, dass ein optimales Verhältnis zwischen Aufwand und erwartetem Nutzen besteht. Zu den Erfolgsfaktoren zählen die Ausrichtung an konkreten Zielen, die Identifikation von Erwartungen der Stakeholder, ein agiles Vorgehen bei der Einführung, sowie die Identifikation von Quick-Wins.

Gegenwärtig sind TOGAF, Zachman, Gartner, FEAF und DoDAF derzeit die gängigsten Enterprise Architecture Frameworks (EAF). TOGAF hat hierbei den größten Marktanteil und stellt den akzeptierten Industriestandard dar. Allerdings setzt nur eine Minderheit an Unternehmen eines dieser populären EA Frameworks in Reinform ein. Die Mehrheit setzt auf hybriden Frameworks. Diese Strategie ist zu empfehlen, um ein optimales Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen im eigenen Unternehmen zu erzielen.

Nach Einschätzung der Analysten zählen die Anbieter Mega, IBM, Alphabet, Troux, Avolution, Software AG, CaseWise und SAP zu dem Leadern im Bereich der Softwarelösungen zur Unterstützung von EA/EAM am Markt. Dies sollte ausschließlich als Orientierung betrachtet werden, um einen Überblick über die gängigsten Softwarelösungen zu erhalten und eine mögliche Vorauswahl treffen zu können. Wichtig ist, dass die ausgewählte Softwarelösung optimal dabei unterstützt die gesetzten Ziele von EA/EAM im eigenen Unternehmen zu erreichen

Grundsätzlich ist eine Trennung von Business und IT auf Dauer wenig sinnvoll. Die Trennung von Unternehmensarchitektur in seiner Gesamtheit und IT-Unternehmensarchitektur wird vielleicht in 10 Jahren in vielen Unternehmen bereits Geschichte sein. (Keller, 2012, S. 27)

Literatur

Keller, W. (2012). IT-Unternehmensarchitektur: Von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung (2. Aufl.). Heidelberg: dpunkt.verlag.

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Enterprise Architecture – Blog Serie

Christian Schwaiger

Head of Corporate EAM & Enterprise Architect | Profile: XING, Twitter, LinkedIn