Enterprise Architecture – Einleitung – 2

Noch vor 10 Jahren haben sich interne IT Abteilungen über die Bereitstellung und den Betrieb von Rechenzentren, Netzwerken, PC Arbeitsplätzen und Peripherie definiert. Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert.

Die Erwartungen an moderne IT Abteilungen sind hoch. Die IT als Organisation und alle IT Services müssen auf die optimale Unterstützung der Unternehmensziele und Geschäftsprozesse ausgerichtet sein. Zugleich stehen Kostenoptimierung, Flexibilisierung und Standardisierung im Fokus. Dieser Wandel setzt sich in den IT Landschaften heutiger Unternehmen fort. Die Tage in denen einen IT Lösung aus einem Server, einiger Applikationen und ein paar Clients bestand sind lange vorbei. Inzwischen sprechen wir bei IT Lösungen in größeren Unternehmen meist von komplexen vernetzten IT Architekturen die aus einer Kombination von verschiedensten Servern, Applikationen, Datenbanken, Schnittstellen, Diensten und Front-Ends bestehen. Darüber hinaus werden Produktzyklen immer kürzer, Unternehmen immer globaler und neue Trends immer vielfältiger. Cloud Computing, Consumerization, Industrie 4.0, BigData oder Mobility stellen hier nur einen kleinen „Strauß“ aktueller Trends und Herausforderungen dar. Des Weiteren ist eine Vielzahl klassischer IT Dienstleistungen inzwischen ‚Commodity‘. Bei Commodities handelt es sich um Standardservices oder Routinedienstleistungen die durch unterschiedliche Dienstleister erbracht werden können. Die IT Commodities gilt es durch die IT Abteilungen zu identifizieren und im Hinblick auf Wertschöpfung und Kosteneffizienz zu überprüfen und ggf. Maßnahmen einzuleiten. Eine Studie von PwC (2012, S. 12), zum Thema IT-Sourcing, kommt zu dem Schluss, dass speziell Commodities einen höheren Auslagerungsgrad aufweisen als unternehmensspezifische Dienstleistungen. Dies liegt in der Regel daran, dass die eigene Erbringung dieser Services oder Dienstleistungen keinen oder nur noch einen geringen Wertbeitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens beiträgt. Auch dies bedeutet für viele IT Abteilungen eine Erhöhung der Komplexität.

Zusammenfassend lässt sich ein Resümee ziehen. Die Anforderungen an moderne IT Abteilungen haben sich in den letzten 10 Jahren grundlegend verändert. Business und IT sind inzwischen eng verzahnt und die Komplexität der gesamten ‚IT Welt‘ eines Unternehmens ist massiv gestiegen. Die Kunst von IT Abteilungen besteht nun darin diese Komplexität zu beherrschen und sich optimal auf die Unterstützung des Business auszurichten. Um diese neuen Herausforderungen bewältigen zu können wird eine möglichst detaillierte Informationsbasis über das Business, die IT Landschaft und ihrer Zusammenhänge benötigt. Dies bildet die Basis um die richtigen strategischen Entscheidungen treffen zu können und die IT effektiv, effizient und dauerhaft auf die optimale Unterstützung des Business auszurichten.
Sucht man nun in Fachliteratur oder einschlägigen Internetquellen nach dieser Problematik landet man immer wieder bei den Begriffen Enterprise Architecture (EA) und Enterprise Architecture Management (EAM) bzw.  Unternehmensarchitektur (UA).

Ziel meiner Blog Serie ist es einen Überblick und einen Einblick in die Themenfelder EA & EAM zu geben. Für einen tiefergehenden Einblick werde ich in meinem letzten Beitrag der Serie auf weiterführende Literatur und Links verweisen.

Literatur

Hild, J., Rasch, M., Greif, H., & Schöbel, R. (2012). IT-Sourcing-Studie 2012. (PricewaterhouseCoopers AG, Hrsg.). Abgerufen von http://www.pwc.at/presse/2012/pdf/studie-it-sourcing-2012.pdf

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Enterprise Architecture – Blog Serie

Christian Schwaiger

Head of Corporate EAM & Enterprise Architect | Profile: XING, Twitter, LinkedIn